Summer in the City – Teil 2

Nach zwei Wochen Sommer in Bern gings ab nach Deutschland – Ferien in der Stadt Teil 2. Insgesamt waren 2 Wochen für die Erkundung von Hamburg und Berlin vorgesehen. Ich hatte immer noch keine Lust zum Fliegen, so dass es per Bahn in die Ferien ging. Und Reisen mit der Deutschen Bahn gelten sowieso als Abenteuerurlaub. Ich war gespannt, ob sich alle die Schauergeschichten, die man so hört, auch bestätigen würden.

Die Bahnfahrt nach Hamburg gestaltete sich mehr oder weniger unspektakulär, wenn man davon absieht, dass ich meinen Sitzplatz nicht reservieren konnte und nur mit viel Glück in einem fast ausgebuchten Zug einen Sitzplatz (nicht Stehplatz) ergattern konnte, es fast zu einem schweren diplomatischen Zwischenfall kam, als ein Mitreisender meine IPad-Hülle verschob, OHNE mich vorher zu fragen und der Zug nach mehreren ausserfahrplanmässigen Halten mitten auf der Strecke mit einer Verspätung von ca 45 Minuten in Hamburg-Altona eintraf.

Bahnhof Hamburg Altona

Anlässlich einer Weiterbildung war ich vor 5 Jahren zum ersten Mal in Hamburg – und irgendwie hat mich die Stadt nicht gepackt. Ich weiss nicht, woran es lag: am Wetter (es war Mitte Juli und ich musste Strümpfe kaufen, da ich dermassen gefroren hatte), an meiner Stimmung, an der Weiterbildung. Nun wollte ich der Stadt wieder eine Chance geben und was soll ich sagen: Zwischen mir und Hamburg wird es keine Liebesgeschichte geben. Der Hafen ist ganz nett, aber sonst ist Hamburg in meinen Augen eine stinknormale Grossstadt.

Aber es gibt doch ein paar tolle Orte in Hamburg, die ich euch vorstellen möchte. Meine Lieblingsbeiz an der Elbe liegt nicht etwa am Hafen, sondern etwas Elbaufwärts. Es ist das Entenwerdergebäude, das von Weitem an ein Piratenschiff erinnert. Beim ersten Hamburgaufenthalt dank eines Tips entdeckt, bin ich total Fan geworden.

Entenwerder 1

Man stolpert kaum zufälligerweise drüber, da sich das Restaurant abseits des üblichen Touristentrampelpfades befindet.

Ich habe fast nichts von dem unternommen, was Touristen in Hamburg normalerweise unternehmen: keine Hafenrundfahrt, kein Führung über die Reeperbahn/St. Pauli, kein Musicalbesuch und auch kein Konzert in der Elbphilharmonie. Hingegen stieg ich auf den höchsten Turm in Hamburg, schaute mir das Ratshaus an und schipperte mit der Fähre durch den Hafen und zurück.

Turm der St. Petri Kirche

Blick von der Turmspitze auf Hamburg

Natürlich durfte ein Besuch im Rathaus der Hansestadt Hamburg nicht fehlen. Wenn es irgendwie möglich ist, werfe ich gerne einen Blick in die verschiedenen Rathäuser. Vor 5 Jahren war wegen eines Anlasses eine Besichtigung nicht möglich, in diesem Sommer hatte ich die Gelegenheit dazu.

Plenarsaal der Hamburger Bürgerschaft (Parlament des Stadtstaates Hamburg)
Sitzungssaal des Hamburger Senats (Exekutive des Stadtstaates Hamburg)

Natürlich gehts nicht ganz ohne Kultur: Eigentlich wollte ich nur eine Ausstellung schauen, schlussendlich wurde ein ganzer Nachmittag in der Kunsthalle draus. Prädikat: unbedingt empfehlenswert!

Durch den Hamburger Hafen schipperte ich selbstverständlich auch – allerdings, ohne 33 Euro hinzublättern. Viele wissen nicht, dass die Fähren im Hafen zum Netz des HVV gehören und deshalb mit dem gleichen Billett benützt werden können, mit dem man auch sonst im Stadtverkehr herumfahren kann. Und dank des 9-Euro-Tickets konnte man sich auch das Billett für den HVV sparen.

Meine Unterkunft war in einem alternativen Szeneviertel – der Sternschanze. Hier findet man unzählige kleine Restaurants, die Essen aus aller Herren Länder anbieten. Dies war auch eines meiner Ferienziele: Mich in den zwei Wochen in Hamburg und Berlin durch die Küchen der Welt zu essen und dies, ohne grad finanziell ruiniert zu werden.

Lecker koreanisch (eigentlich wollte ich indisch essen, aber per Zufall geriet ich in dieses tolle koreanische Restaurant auf der Hamburger Sternschanze)
Auch Hamburg hat einen Jet
d’Eau: Jungfernstieg

Fazit meines dreitägigen Kurzbesuchs in Hamburg: Die Stadt ist nett, aber nicht mehr. Das bisschen Hafen macht die Stadt nicht interessanter. Wenn man eine richtige Hafenstadt besuchen möchte, sollte man nach Rijeka fahren – dort ist die Atmosphäre um einiges authentischer.