Under the Microscope (2023)

Genre: Historic, Politics, Drama

Regie: Pan An Zhi

Episoden: 14 à 45 Min

Cast:

Zhang Ruo Yun (Shuai Jia Mo)

Wang Yan (Cheng Ren Qing)

Qi Wei (Feng Bi Yu)

Wu Gang (Fan Yuan)

Gao Ya Lin (Huang Ning Dao)

Fei Qi Ming (Feng Biao Yu)

Hou Yan Song (Fang Mao Zhen)

Zhai Xiao Xing (Mao Pan Feng)

Fang Zi Bin (Song Run)

Jason Kang (Ma Wen Chai)

Wang Tong Hui (Liu Jing)

Zhang Qi Hao (Shuai Ji Mo jung)

Quelle: mydramalist.com

Handlung;

Shuai Jia Mo ist ein Mathematikgenie, das sich seinen Lebensunterhalt mit gelegentlichen Landvermessungen verdient, Feng Biao Yu ist (ewiger) Student, der seine Zeit lieber beim Glücksspiel, als beim Studium verbringt. Er kann sich das leisten, da seine Familie eine erfolgreiche Metzgerei betreibt.

Eines Tages bemerkt Shuai Jia Mo beim Landvermessen eine Unregelmässigkeit – die gemessene Fläche entspricht nicht den Aufzeichnungen beim dafür zuständigen Amt. Als er dieser Unregelmässigkeit auf den Grund geht, entdeckt er, dass der Bezirk, in dem er lebt, seit Jahrzehnten eine Steuer bezahlt, für die es keine Begründung gibt. Er wird mit dieser Feststellung beim zuständigen Magistraten vorstellig, doch dieser wimmelt ihn ab. Shuai Jia Mo ist zwar ein Mathematikgenie, aber er gilt auch als geisteskrank. Diese Tatsache macht es den Verantwortlichen leicht, ihn als Spinner abzutun. Doch er und Feng Biao Yu lassen nicht locker und wenden sich an die nächsthöhere Behörde.

Die Magistraten werden durch seine Umtriebe aufgeschreckt und es wird mit allen Mitteln versucht, ihn und seinen Freund zu diskreditieren, es wird nicht mal vor Mord zurückgeschreckt.

Shuai Jia Mos Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen. Allgemein wird angenommen, dass es sich bei diesem Brand um ein Unglück gehandelt hat. Es stellt sich aber im Laufe der Zeit heraus, dass schon Shuai Mos Vater Unregelmässigkeiten bei der Landvermessung aufgedeckt hat.

Dieser Korruptionsfall zieht immer weitere Kreise, immer mehr und höher gestellte Magistraten sind betroffen, demzufolge trachten auch immer mehr unterschiedliche Lager nach dem Leben von Shuai Mo.

Gesehen auf kissasian.tv

Kritik:

„Under the Microscope“ spielt sich nicht in einem Palast oder einem Herrenhaus ab, sondern unter sogenannt „normalem“ Menschen, diejenigen Menschen, die in chinesischen Kost¨ümdramen meistens nur als Statisten zu sehen sind. Speziell ist auch, dass das Drama nur 14 Episoden hat, was nicht nur schlecht ist, wenn man weiss, dass die Produzenten meistens dazu neigen, ein Thema so lange auszupressen, bis gar nichts mehr geht und der Zuschauer nur noch gelangweilt ist.

Zhang Ruo Yun liefert wie immer eine solide schauspielerische Leistung ab, auch sein Bruder im Geiste, Fei Qi Ming überzeugt als Feng Biao Yu. Der Rest des Ensembles, das vor allem aus älteren Herren besteht, überzeugt ebenso. Wenig anfangen konnte ich mit Wang Yan, der den schmierigen Winkeladvokaten Cheng Ren Qing spielt. Es ist mir schleierhaft, aus welchem Grund sein Auftritt von allen Seiten Lob einheimst. Irgendwann hat man den aalglatten Anwalt, der seine Dienste dem Meistbietenden verkauft, gesehen. Ich war irgendwann nur noch genervt ob seinem theatralischen Auftritt. Auch ist sein plötzlicher Seitenwechsel nicht wirklich glaubhaft – der geldgierige, gescheiterte Anwalt hat urplötzlich sein Gewissen entdeckt – der Sinneswandel kommt zu plötzlich, als dass ich ihm diesen abkaufen könnte.

Das Thema des Dramas – Korruption auf dem Buckel der kleinen Leute, die Jahrhunderte zurück reicht, bis in die höchsten Kreise Mitwisser hat und alle davon profitieren, bis ein kleiner Landvermesser, der als geistig eingeschränkt gilt und dessen Eltern unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen sind, auf diese Korruption stösst und diese Ungerechtigkeit anzeigen will – ist eigentlich sehr spannend. Leider ist das Resultat sterbenslangweilig. Da können auch ein Zhang Ruo Yun und ein grundsätzlich solides Schauspielerensemble nichts retten. Sicher, es ist schwierig, bei diesem Thema eine gewisse Spannung aufrecht zu erhalten, aber irgendwann hat man die Verhandlungen zum gleichen Thema einfach vor anderen Leuten und die dazugehörigen Dialoge/Monologe gesehen. Die immer weitere Kreise ziehenden Anschuldigungen sind irgendwann nur noch redundant, auch wenn die Protagonisten wechseln.

Zudem nerven die ständigen Rückblenden nur noch – dies ist ein Stilmittel, das man meiner Meinung nach eher sparsam einsetzen sollte. Glücklicherweise hat man sich auf 14 Episoden beschränkt, länger hätte ich dem Elend nicht mehr zuschauen können.

Trailer:

Copyright Corinne Mathieu 2023