Princess Silver (2019)

Genre: Fiktion / Romanze

Literatur: The White Haired Imperial Concubine von Mo Yanshang

Regie: Li Huizhu

Episoden: 58 à 45 Minuten

Cast:

Sophie Zhang Xueying (Rong Le / Man Yao)

Aarif Rahman (Zongzheng Wu You)

Jing Chao (Fu Chou)

Luo Yunxi (Rong Qi)

Chen Xinyu (Hen Xiang)

Canti Lau (Zhongzheng Yun He)

Nie Mei (Kaiserin)

Mao Fan (Zhongzheng Xuan Ming / Bruder des Kaisers)

Long Han Ming (Zongzheng Xiao Ren / Kronprinz)

Shu Ya Xin (Zongzheng Wu Yu)

Tian Hai Rong (Grand Dowager of Western Qi / Former Empress of Northern Lin)

Tian Lei (Lin Shen)

(Quelle: Wikipedia)

Handlung:

Rong Le, die Schwester des Königs von Qi, wird mit Wu You, dem siebten Prinzen des Northern Kingdom verlobt. Sie aber weigert sich, die Ehe zu schliessen und lässt sich in einem Palast in der Hauptstadt nieder. Da sie einen Gesichtsschleier trägt, kennt niemand ausser ihre Dienerschaft ihr Gesicht. Sie eröffnet unter dem Namen Man Yao einen Teeshop, um ihre eigentlichen Auftrag zu erfüllen, die Suche nach dem Buch der Familie Qin, das angeblich Anweisungen enthält, wie man die Herrschaft über die drei Königreicher übernehmen kann. Man Yao / Rong Le und Wu You begegnen sich und verlieben sich ineinander. Wu You kennt die wahre Identität von Man Yao nicht, da er sie nie gesehen hat.

Es ist aber nicht nur Rong Le, die im Auftrag ihres Bruders auf der Suche nach dem geheimnisvollen Buch ist. Sowohl Wu You wie auch Lin She, der geheimnisvolle Sektenführer, wollen sich dieses Buch – und damit die Herrschaft über die drei Königreiche – unter den Nagel reissen.

Rong Le wird trotz ihres Widerstandes dazu verdonnert, zu heiraten. General Fu Chou schleust eine Doppelgängerin ein, die während der Zeremonie ihn als ihren Ehemann wählt. Diese Doppelgängerin wird auch in den Haushalt des Kronprinzen eingeschleust. Fu Chou kennt als einziger im Königreich die wahre Identität von Man Yao.

Nun beginnt ein Spiel mit falschen Identitäten, DoppelgängerInnen, rachsüchtigen Ex-Kaiserinnen. Erst ganz am Schluss werden die verschiedenen Geschichten, Intrigen, Plots, aufgelöst. Spoiler Alert: Es gibt – wider Erwarten – ein Happy-Ende für Rong Le und Wu You.

Kritik:

Zu Beginn war dieses Drama für mich ein Palastdrama unter vielen. Ich hatte keine grossen Erwartungen und machte mich auf eines der vielen 08/15 Palastdramen mit Intrigen und Eifersüchteleien unter den Konkubinen gefasst.

Doch ich wurde positiv überrascht: Es sind vier Handlungsstränge – Geschichten – zu erkennen: Die Dreiecksbeziehung zwischen Rong Le, Wu You und Fu Chou, die Suche nach dem geheimnisvollen Buch der Qin-Familie, der Kampf um den Thron zwischen Fu Chou und dem Kronprinzen sowie der Rachefeldzug von Lin Shen und der Grand Dowager of Western Qi.

Spamnend ist auch das Spiel mit den verschiedenen Identitäten, teilweise mit Hilfe von Doppelgängerinnen, es wird einem also nicht so schnell langweilig.

Zu den SchauspielerInnen: Sophie Zhang ist als Rong Le / Man Yao eine Wucht. Sie ist eine starke Frau, die schnell erkennt, dass sie für alle nur ein Spielball zur Erfüllung des eigenen Interessen ist – was sowohl ihren Bruder Rong Qi (Leo Yunxi) wie auch Fu Chou (Jing Chao) und auch Wu You (Aarif Rahman) betrifft. Glücklicherweise kann sie auf eine ihr ergebene Dienerschaft zählen, auch wenn unter diesen Spione zu finden sind.

Aarif Rahman als Wu You ist meiner Ansicht eine völlige Fehlbesetzung. Er soll zwar stoisch und ruhig sein, aber sein Schauspiel kommt vor allem hölzern herüber.

Leo Yunxi stellt den schwächlichen, kränklichen König, der sich trotz allem um seine (angebliche) Schwester Rong Li sorgt. Es ist schade, dass er keine promintere Rolle erhielt und nur die dritte Geige spielen durfte.

Jing Chao als General Fu Chou ist einfach nur grandios. Für mich ist er der heimliche Star unter den drei männlichen Hauptdarstellern, auch wenn ich zugegebenermassen eine Schwäche für Leo Yunxi habe (bin immer noch völlig hingerissen von ihm in „Ashes of Love“ als Fire God Runyu).

Die Ausstattung ist ein Fest fürs Auge – die Kostüme sind top, die Cinematographie auf den Punkt gebracht.

„Princess Silver“ fesselt den Zuschauer von Beginn weg. Es dauert lange, bis man alle Plots versteht und man rätselt zusammen mit den Protagonisten, wer sich wohl hinter welcher Maske versteckt und wie alle auf irgendeine Art und Weise miteinander verbandelt sind. Das Drama war eine wohltuende Abwechslung nach all den intrigierenden Konkubinen im Harem. Selbstverständlich hätte man auch dieses straffen können. Denn ob der ganzen Plots wird es einem zwar nicht langweilig, aber zeitweise droht der Overkill und man weiss irgendwann nicht mehr, wer jetzt wer hinter welcher Maske steckt. Zudem wechseln die Allianzen so rasch, dass man fast nicht nachkommt. Vor allem hätte man die Dreiecksgeschichte zugunsten der anderen Handlungsstränge etwas in den Hintergrund rücken können – in meinen Augen ist sie etwas zu dominant.

Aber alles in allem kann ich dieses Drama allen empfehlen, die spannende Geschichten lieben.

Gesehen auf youtube mit englischen Untertiteln

Trailer:

Copyright Corinne Mathieu 2020