Mysterious Lotus Casebook (2023)

Genre: Wuxia, Mystery

Literatur: Auspicious Pattern Lotus House by Teng Ping

Regie: Guo Hu / Ren Hai Tao

Episoden: 40 (à 45 Min)

Cast:

Cheng Yi (Li Lian Hua / Li Xiang Yi)

Joseph Zeng (Fang Duo Bing)

Xiao Shun Yao (Di Fei Sheng)

Chen Du Ling (Qiao Wan Mian)

Estelle Chen (Su Xiao Yong)

Liu Meng Rui (Princess Qian Qian / Qing Er)

Wu Shi Le (Shi Shui

Ding Yi Yi (He Xiao Feng)

He Gang (Shan Guo Dao)

und gefühlte 1000 Darstellerinnen und Darsteller mehr ;.)

Quelle: mydramalist.com

Handlung:

Li Xiang Yi, der Anführer der Sigu Sekte, dominierte die Welt der Kampfkunst und war ein Symbol von Gerechtigkeit. Aber plötzlich war er wie vom Erdboden verschluckt, gleich wie Di Fei Sheng, der Anführer der Jinyuan Allianz, nachdem sie sich in der Ostsee Schlacht bis auf das Blut bekämpft hatten.

Zehn Jahre später zieht Li Lin Hua, ein Wanderdoktor, mit seinem Haus auf Rädern (Lotus Tower) in der Welt herum. Er wird berühmt, als er angeblich einen Toten zum Leben erweckt. Sein Ruf eilt ihm von nun aus voraus, er kann sich vor Aufträgen und Bewunderern nicht mehr retten. Einer dieser Bewunderer ist der junge Fang Duo Bing, der davon träumt, ein Held zu werden. Die geheimnisvolle Aura von Li Lin Hua zieht ihn an. Er schliesst sich ihm an und von nun an ziehen die beiden durch die Gegend. Sie lösen gemeinsam einige mysteriöse Todesfälle. Fang Duo Bin realisiert, dass Li Lin Hua mehr als ein simpler Wanderdoktor ist und ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Etwa zur gleichen Zeit taucht Di Fei Sheng auf und von an agieren sie zu dritt. Allerdings ist diese Allianz von gegenseitigem Misstrauen geprägt – keiner traut dem anderen richtig über den Weg.

Gesehen: E 1 – 5 youtube, E 6 -33 kissasian.cz, E 34 – 40 bilibili.tv

Kritik:

Ich weiss echt nicht, welcher Teufel mich geritten hat, als ich mich dazu entschieden habe, mir dieses Drama zu Gemüte zu führen, seufz. Eines ist jedenfalls klar: Diese 30 Stunden Lebenszeit, die ich hier verbraten habe, bekomme ich nicht mehr zurück.

Das einzige, das mich in diesem Drama überzeugt, ist die Figur des Di Fei Sheng (Xia Shun Yao), dem ehemaligen Todfeind von Li Xian Yi. Auch er verschwand vor 10 Jahren urplötzlich in der Versenkung und taucht nun zusammen mit Li Lian Hua wieder auf. Seine Figur ist die einzige, die nicht eindimensional daherkommt – man weiss bei ihm nie genau, was seine wirklichen Absichten sind und auf welcher Seite er eigentlich steht. Joseph Zeng als Fang Duo Bing ist nett, aber auch nicht mehr, sein Casting war wohl als Eye Candy für die weiblichen Fans gedacht und was Chen Yi betrifft, sage ich lieber gar nichts.

Das Motto dieses Dramas lautete wohl: wie vorhersehbar und langweilig kann man sein? Es dauerte ewig, bis die Geschichte in die Gänge kam – bei Episode 15 oder 16 wurde es langsam so etwas wie interessant dh wurde dem Zuschauer klar, um was es denn eigentlich gehen sollte. Bis dahin hatten wir die Wiedergängerstory des seit 10 Jahre tot geglaubten Li Xiang Yi, der unter dem Pseudonym Li Lian Hua als Wanderdoktor getarnt mit seinem Lotus Tower in der Gegend herumzog. Um sein Gesicht zu verbergen, benützt er ab und zu eine Halbmaske – ja ne ist klar. Bei dem Kampf auf Leben und Tod wurde er mit einem vergifteten Schwert verwundet. Zu diesem Gift gibt es kein Gegengift, so dass er dem Tode geweiht ist.

Die Story wird von Episode zu Episode verworrener und komplizierter – zuerst ist es ein geheimnisvoller Wanderdoktor, der zusammen mit seinen zwei Getreuen mysteriöse Kriminalfälle löst (wobei das mysteriös wohl eher für zufällig und völlig unglaubwürdig steht), dann kristallisiert sich heraus, dass Li Lian Hu alias Li Xiang Yi nach den sterblichen Ueberresten seines Kampfgefährten sucht (nach 10!!!!!! Jahren). Selbstverständlich wird der Leichnam fast völlig unversehrt gefunden und aufgrund der tödlichen Verletzung kommt ein schlimmer Verdacht auf: Hat Li Xiang Yi seinen Senior umgebracht?

Die Zufälle nehmen kein Ende – selbstverständlich ist Fang Duo Bing der illegitime Sohn von Senior und dann doch nicht, sondern der Nachkomme irgendeiner Prinzessin, die an den Hof zwangsverheiratet wurde und deren überlebende Anhänger versuchen, das Kaiserreich mittels einer geheimnisvollen Substanz unter Kontrolle zu bringen. Selbstverständlich ist diese geheimnisvolle Substanz in einem geheimnisvollen Kästchen eingeschlossen. Dieses Kästchen kann nur gleichzeitig mit vier Schlüsseln geöffnet werden, die natürlich bei verschiedenen Besitzern sind und so weiter und so fort………..Selbstverständlich zieht der Plot immer weitere bzw engere Kreise (je nach Perspektive) und am Schluss treffen sich alle am Kaiserhof (soweit ich mich erinnere jedenfalls).

Die Kampfszenen sind zu Tode stilisiert und choreographiert, als Fechterin tut es mir im Herzen weh, sich so etwas ansehen zu müssen. Es hat auch viel zu viele Kampfszenen, irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht verwehren, dass diese vor allem aus ästhetischen Gründen eingesetzt wurden.

Das Drama ist das Paradebeispiel für alles, was in chinesischen Kostümdramen (englisch Period Drama) schief läuft.

Man nehme einen Hauptdarsteller, der in 2-3 Dramen eine grosse Fangemeinde gewonnen hat, caste noch einen jungen Schauspieler hinzu, der vor allem wegen seines Aussehens auffällt (sorry Joseph Zeng), schreibe ein Drehbuch, in dem jeder erdenkliche Plot eines C-Dramas der letzten 30 Jahre vorkommt, ziehe ganz und gar nicht zufällige Parallelen zu DEM C-Drama schlechthin (Nirvana in Fire), werfe alles in einen Topf, mische noch ein paar Dutzend Schwertkampfszenen hinzu und verrühre alles gut – et voila – fertig ist das perfekte C-Drama.

Es ist mir echt schleierhaft, warum Mysterious Lotus Casebook derart erfolgreich war. In meinen Augen ist es ein Drama, das auf Teufel komm raus auf Erfolg getrimmt wurde, was in den meisten Fällen (Gottseidank) schief geht. Die Zuschauer:innen sind doch nicht sooo dämlich.

Eines jedenfalls ist für mich klar: Ich werde mir nie mehr ein Drama mit Chen Yi als Hauptdarsteller anschauen.

Trailer:

Copyright Corinne Mathieu 2024