Lost Love in Times (2017)

Genre: Romance, Fantasy

Literatur: Drunk Linglong by Shi Siye

Regie: Lin Yufen / Liang Shengquan / Yu Culhua / Ren Haitao

Episoden: 56 à 45 Min

Cast:

Cecilia Liu (Qingchen)

William Chan (Yuan Ling)

Xu Haiqiao (Yuan Zhan)

Liu Yijn (Yuan An)

Zeng Li (Consort Mo Lian)

Fang Xiaoli (Noble Consort Yin)

Gao Yiqing (Crown Prince Yuan Hao)

Liu Yi Jun (Emperor)

Ryan Zhang (Yuan Ming)

Xu Jiawei (Yuan Li)

Han Xue (Taoyao)

Han Dong (Xixie)

Tang Jingmei (Wu Pingting)

Zhang Gong (Mo Buping)

Huang Mengying (Duoxia, Princess of Achai Tribe)

Xu Jian (Mu Kesha)

Yang Guang (Eunuch Sun Shi)

(Quelle: Wikipedia)

Handlung:

In „Lost Love in Times“ vermischen sich zwei Welten, die sonst nichts miteinander zu tun haben: Die Welt der Zauberer und Zaubererinnen sowie die irdische Welt mit ihrem Kaiserhof, den Prinzen und Prinzessinnen sowie – wie könnte es anders sein – der Machtkampf um den Thron.

Die Zauberer und Zaubererinnen, die zu den Schamanen der Wus gehören, sind mit dem Schutz der imperialen Familie betraut. Qingchen (Cecilia Liu), die Chefzaubererin und Yuan Ling (William Chan), sind beide mit dem Schicksal des Doppelgestirns geboren. Dies bedeutet, dass sie sich bei der ersten schicksalshaften Begegnung Hals über Kopf ineinander verlieben werden. Diese Begegnung verläuft sehr dramatisch: Yuan Ling wird von seinen Brüdern in eine Falle gelockt und in eine Sackgasse gedrängt – er stürzt eine Klippe hinunter und fällt in die magische Welt der Schamanen. Dort muss sich Qingchen als Chefzaubererin beweisen. Sie findet ihn und rettet ihm das Leben.

Eigentlich ist es der Chefzaubererin verboten, in die kaiserliche Familie hineinzuheiraten. Doch als Yuan Ling auf den Thron gelangt, heiratet er sie trotz des Widerstandes sowohl von Seiten des Hofs wie auch der Schamanen. Am Hochzeitstag wird er von einem seiner Brüder verraten. Qingchen benutzt die „Sacred Pebbles of Nine Transformations“ (Uebersetzung ist leider nicht möglich), um eine neue Zeit zu kreieren, damit ein Blutbad verhindert werden kann. Alle Protagonistinnen und Protagonisten finden sich ein Jahr vor der Hochzeit wieder. Sie haben alle eine neue Identität, einen anderen Charakter und niemand kennt die Ereignisse, ausser Qingchen. Diese versucht mit ihrem Wissen, den Lauf der Geschichte zu ändern.

Gesehen auf youtube mit englischen Untertiteln

Kritik:

William Chan (Yuan Lin) und Cecilia Liu (Qingchen) sind ein absolutes Powerpaar. Vor allem der Hundeblick von William Chan hat mich regelmässig zum Schmelzen gebracht, so dass meine Kritik whs nicht ganz objektiv ist :-)- Auch der übrige Cast ist durchwegs überzeugend – vor allem Liu Yi Jun als Emperor spielt seine Rolle als despotischer Herrscher, trauernder Ehemann und unnachgiebiger Vater sehr überzeugend. Er ist so richtig der kaiserliche Kotzbrocken: An die Macht gekommen durch Brudermord, dann die Witwe des ermordeten Bruder geheiratet und die Söhne gegeneinander ausspielen – ein wahrer (Alb)traum eines Kaisers und der lebendige Beweis dafür, dass man über Leichen gehen muss (und will) wenn man die absolute Macht will. Xu Jiawei ist als 12 Prinz und einfach nur entzückend – er verkörpert gegen aussen die ganze Sorglosigkeit der Jugend und schafft es dadurch, seine wahre Identität zu verbergen.

Seine zwei Ehefrauen stehen ihm in Durchtriebenheit, Machtgeilheit und Intriganz in nichts nach: die eine, Consort Mo Lin (die Mutter von Yuan Lin) ist die Witwe seines ermordeten Bruders und hat seine erste Ehefrau vergiftet, ein Mord, den er fälschlicherweise den Schamanen in die Schuhe schiebt. Sie verschweigt ihm, dass Yuan Lin nicht sein Sohn, sondern der seines Bruders, des rechtmässigen Kaisers ist. Noble Consort Yin steht ihr in nichts nach: Sie lässt ihren ältesten Sohn ermorden und versucht, diesen Mord Yuan Lin, dem Sohn ihrer Rivalin anzuhängen, um damit ihrem jüngeren Sohn im Kampf um den Thron Vorteile zu verschaffen. Dieser (Xu Haiqiao als Yuan Zhan) lässt mich etwas ratlos zurück: Einerseits ist er ebenso machtbesessen wie seine Mutter, andererseits wird er von Gewissensbissen geplagt, als er mit anschauen muss, wie sein älterer Bruder fälschlicherweise des Mordes beschuldigt wird. Er greift aber nicht ein, er stellt aber seine Mutter und seinen Onkel kalt.

Grob gesagt gibt es vier verschiedene Handlungsstränge, die sich in zwei unterschiedlichen Zeiten abspielen – der erste Teil des Dramas bis Episode 5 oder 6 (der Hochzeit von Yuan Lin und Qingchen) sowie der (grössere) Teil des Dramas, der sich ein Jahr vor der Hochzeit abspielt, dem Jahr, in dem Qingchen versucht, den Lauf der Geschehnisse zu beeinflussen und schlussendlich die Rückkehr zum Beginn des Beginn des Dramas, dem Teil, in dem sich alles auflöst.

Ich fand den Wechsel zwischen den verschiedenen Zeiten und den Handlungssträngen sowie deren Verknüpfung als sehr gelungen. Dies ist einerseits klar der grossartigen schauspielerischen Leistung von William Chan und Cecilia Liu sowie dem Rest des Casts zu verdanken, und andererseits natürlich auch den Drehbuchschreiber:innen, die das hohe Tempo fast bis zum Schluss durchhielten und rs fertig brachten, Logik in die teilweise sehr verschachtelten Handlungsstränge zu bringen.

Ein unnötiger Handlungsstrang war die Heiratsallianz mit dem Achai Tribe, Die Prinzessin nervte irgendwann mit ihrem an Trotz grenzenden Beharren auf der Heirat mit Yuan Lin. Auch der Selektionsprozess für die Princess Consort von Yuan Lin war an seiner Detailliertheit überflüssig. Diese paar Episoden nahmen dem Drama viel Tempo. Man hätte sich da auf eine Episode beschränken können. Eines ist jedenfalks schon mal klar: Ich werde es nie zu einer Princess Consort bringen, denn ich kann weder malen noch Armbrust schiessen 😊

Ein Detail, das mir aufgefallen ist: Die Kostüme der männlichen Schauspieler waren für einmal nicht 08/15, sondern sehr elaboriert, sowohl was die Farbkombinationen wie auch die Schnitte betraf. Im Vergleich dazu waren die Kostüme der Schauspielerinnen schon fast langweilig. Alles in allem gefiel mir die Ausstattung sehr.

Für mich ist „Lost Live in Times“ ein gelungenes Drama, auch wenn gegen Schluss etwas die Luft draussen war.

Trailer:

Copyright Corinne Mathieu 2023