War and Beauty (2004)

Genre: Period Drama, Costume drama

Episoden: 30

Cast:

Maggie Cheung (On Sin)

Moses Chan (Hung Mou)

Bowie Lam (Sun Bak Yeung)

Kenny Wong (Siu Luk Chi)

Charmaine Sheh (Yi Sun)

Sheren Tang (Yu Fei)

Gigi Lai (Yuk Ying)

Lo Hoi Pang (Chui Man Tin)

Henry Yue (Emperor)

Karen Lee (Xue Xian)

Rebecca Chan (Empress)

Quelle: mydramalist.com (Den Namen des Regisseurs konnte ich leider nicht herausfinden)

Handlung;

„War and Beauty“ ist ein klassisches Harems-Drama: Es geht um (verbotene) Liebe, Eifersucht, Intrigen, Verrat, Mord…….also die ganze Palette von menschlichen Emotionen.

Im Harem stehen sich zwei Fraktionen unversöhnlich gegenüber: Die Kaiserin mit ihrem Hofstaat gegen die Imperial Concubine mit ihrem Hofstaat. Die Kaiserin konnte keine Kinder mehr bekommen und tut alles, um ihren schwangeren Rivalinnen das Leben schwer zu machen, das geht hin bis zum Mord an den ungeborenen Kindern. Dies ist ein offenes Geheimnis im Harem, doch weil handfeste Beweise fehlen, müssen alle weiterhin gute Miene zum bösen Spiel machen, da die Kaiserin unantastbar ist.

Alle drei Jahre wird eine neue Selektion veranstaltet, bei welcher der Kaiser neue Konkubinen auswählt. Diese treffen im Palast auf den toxischen Cocktail von Liebe, Hass, Intrigen und Verrat und werden bald selber Teil dieses lebensgefährlichen Spiels. Denn es gilt, so rasch als möglich die Gunst des Kaisers zu gewinnen, dh in seinem Bett zu landen und dadurch den Aufstieg in der Haremshierarchie zu schaffen.

Die neu ausgewählten Konkubinen machen sich deshalb gegenseitig das Leben schwer. Sie verlieben sich in den Hofarzt und bringen sich und alle anderen dadurch in die Bredouille.

Gesehen auf youtube mit englischen Untertiteln

Kritik:

„War and Beauty“ gilt als die „Mutter aller Haremsdramen“, dh es war eines der ersten chinesischen Kostümdramen, das sich des Themas der sich rivalisierenden Konkubinen im Harem annahm. Irionischerweise ist es ein Drama aus Hongkong, mit Schauspielern, die mehrheitlich aus Hongkong stammen. (Die Briten hatten Hongkong erst knapp 7 Jahre zuvor – 1997 – an China zurückgegeben.

Das Drama ist fast 20 Jahre alt und das merkt man seiner Produktionsqualität auch an. Anscheinend war 2004 der Job als Beleuchter noch nicht bekannt. Die Nachtszenen sind so dunkel, dass man fast nichts erkennt. Ansonsten ist an der Qualität nichts auszusetzen – die Kostüme sind üppig, das Make-up der Schauspielerinnen ist okay und auch die Sets sind prächtig ausgestattet.

Aber die Story ist mehr als hanebüchen – und damit meine ich nicht unbedingt die Plots zwischen den verschiedenen Konkubinen, diese sind – angesichts der anderen Haremsdramen die ich bisher gesehen habe – noch relativ harmlos.

Dass die Konkubinen am Schluss über ihre eigenen Intrigen stolpern ist mehr als folgerichtig. Aber eigentlich hätten sie wissen wüssen, dass man sich – auf lange Sicht gesehen und um das eigene Ueberleben zu sichern – am besten aus den Intrigen raushält.

Die Story hat derart viele Ungereimtheiten, dass es einen schon fast weh tut.

Hier ist einmal der Leibarzt, der sich in eine der jungen Konkubinen verliebt und sie auch noch schwängert, ist wohl der Ausdruck der haarsträubenden Naivität. Eigentlich sollte er wissen, dass die Frauen seines Arbeitgebers tabu sind…dazu lebt er lange genug in der verbotenen Stadt. Er ahnt, dass er etwas Verbotenes tut, aber die Liebe, hach….Dass er damit sein eigenes Todesurteil unterschrieben hat, sollte ihm eigentlich bewusst sei, aber er steckt wohl zu tief drin, um sich zurückzuziehen und vielleicht ist ihm die Liebe zur jungen Konkubine wichtiger, als sein Leben. Interessantweise stirbt er nicht durch die (indirekte) Hand des Kaisers, sondern durch ein Komplott der Kaiserin. Diese benutzt nämlich das Eindringen von Rebellen in die verbotene Stadt als Möglichkeit, sich ihrer Rivalinnen zu entledigen.

Aber der Handlungsstrang, der allen anderen den Rang betreffend Unglaubwürdigkeit abläuft, ist derjenige um den Eunuchen, der selber Mädchen auswählt, um sie sozusagen zu Konkubinen des Kaisers „heranzuzüchten“ und damit die Han-Chinesen in den Hofstaat des Kaisers einzuschleusen. Dies ist vor allem deshalb unglaubwürdig, weil es sich bei diesen Mädchen um Han-Chinesinnen handelt. Diese waren von der kaiserlichen Selektion ausgeschlossen. Ich kann mir echt nicht vorstellen, wie man schon die äusserlichen Unterschiede nicht wahrgenommen hat. Auch er wird schlussendlich über seine Intrigen stolpern und von seiner eigenen Frau ermordet.

Und da wäre noch der Leibwächter des Kaisers, der offen und ohne Scheu in den Gemächern der Konkubinen ein und aus geht und sich sogar mit ihnen beim Spaziergang sehen lässt. Gemäss meinem Kenntnisstand war es keinem unkastrierten Mann ausser dem Kaiser erlaubt, in den Gemächern der Konkubinen ein- und auszugehen. Na ja, vielleicht mal abgesehen vom Hofarzt, aber dieser war nie mit den Konkubinen alleine. Interessanterweise ist er einer der einzigen, dem die Flucht aus dem Palast gelingt und am Schluss auch überlebt.

Die einzigen zwei Schauspielerinnen, die mich mit ihrer Performance überzeugt haben sind Maggie Cheung als On-Shin und Sheren Tang als Imperial Consort Yu Fei. Den Rest des Casts würde ich als Durchschnitt bezeichnen.

Irgendwann war meine Geduld mit den sich aufeinanderfolgenden Intrigen und Plots aufgebracht, mir ist es schleierhaft, wie ich es bis zur letzten Episode ausgehalten habe. Das Ganze ist mir zu schablonenhaft und es hat einfach viel zu viele unglaubwürdige Plots. Mit anderen Worten: Wenn man an Haremsdramen interessiert ist, sollte man sich „Empresses in the Palace“, auch bekannt unter „The Legend of Zhen Huan“ anschauen.

NB: Das Drama ist auch unter dem Titel „Battle of the Beautys“ auf youtube zu finden.

Trailer:

Copyright Corinne Mathieu 2023