A League of Nobleman (2023)

Genre: Thriller, Historical, Mystery, Drama

Literatur: The Mystery of Zhang Guo by Da Feng Gua Guo

Regie: Yang Fan/ Jia Xiao Xiong

Episoden: 29 à 35 Min

Cast:

Song Wei Long (Zhang Ping)

Jing Bo Ran (Lan Yue)

Hong Yao (Wang Van)

Guo Cheng (Chen Chou)

Wang Duo (Gu Qing Zhang)

Shawn Zhang (Emperor)

Hou Tong Jiang (Master)

Jampa Tseten (Xu Dong)

Shi Yue Ling (Empress Dowager)

Dang Tao (Cao Zheng/Commander of Imperial Gurds)

Sun Ri Yen (Liu Yun)

Quelle: mydramalist.com

Handlung:

Zhang Ping ist eine Waise, die mit dem Ziel, das kaiserliche Examen zu absolvieren, nach Peking gekommen ist. Da er als mittellos ist, muss er sich seinen Lebensunterhalt zusammen mit einem anderen Studenten, Chen Chou, als Nudelverkäufer verdienen.

Er trifft zufällig auf Lan Yue, einen jungen, aufstrebenden Vize-Minister, der auf einer eigenen Rachemission ist. Lan Yue benutzt Zhang Ping, um ein gestohlenes Item zurückzuholen. Im Umfeld von Lan Yue geschieht vor aller Augen ein geheimnisvoller Mord. Man hat schnell den Eindruck, die Schuldige gefunden zu haben, bis sich Zhang Ping in die Lösung des Falles einschaltet. Er beeindruckt alle mit seiner Intelligenz und seinem Scharfsinn, auch Lan Yue. Zu Beginn sind die beiden Konkurrenten, doch mit der Zeit schliessen sie sich zusammen. Es geschehen je länger je mehr geheimnisvolle Morde. Zudem taucht plötzlich ein verschollen geglaubter Studienkollege von Lan Yue auf.

Zhang Ping erfährt das Geheimnis von Lan Yue: Er ist der Sohn eines vor 10 Jahren als Verräter hingerichteten Mannes. Lan Yue will nichts mehr, als den Ruf seines Vater wiederherstellen. Zhang Ping unterstützt ihn dabei und erfährt so auch die Wahrheit über seine eigene Herkunft.

Natürlich fehlen die üblichen Verwicklungen und Intrigen am Kaiserhof nicht. Dieses Mal ist es die Dowager Empress, die ihren schwachen Sohn, den Kaiser, als Marionette benutzt, um selber zu regieren. Selbstverständlich sind die Schicksale von Zhang Ping, Lan Yue, dem Kaiser und der Dowager Empress miteinander verwoben.

Gesehen auf youtube mit englischen Untertiteln

Kritik:

Zu Beginn wirkt das Drama interessant und es kommt optisch auch sehr gefällig daher. Der erste Mord und die darauffolgende Aufklärung sowie die Rivalität zwischen Zhang Ping und Lan Yue wecken die Hoffnung auf ein spannendes Drama. Aber je länger das Drama dauert, umso vorhersehbarer wird der Plot. Die Morde sind zwar schön gefilmt (ich weiss, dies klingt sonderbar), aber von einer unglaublichen Banalität, dies gilt auch für deren Aufklärung. Der Höhepunkt der Absurdität des Plots gehört klar dem Hype um das seltsame Denkmal, das der Empress Dowager gewidmet ist. Sowohl die Konstruktion wie auch das Aufheben, das um das Verschwinden des Aufsatzes sowie die Erklärung über das Wie des Verschwindens ist einfach nur haarsträubend und vollkommen over the top. Ein Tip an die Drehbuchschreiber:innen: Nur weil ein Einfall völlig unglaubwürdig erscheint, ist er noch längst nicht geheimnisvoll. Das Element des Geheimnisvollen wird komplett ad absurdum getrieben. Spätestens von der Beerdigung der Empress Dowager an habe ich mich gefragt, warum ich mir das Schauspiel überhaupt noch antue. Aber ich war halt doch sehr gespannt, wie das Drama ausgeht. Ich hätte es besser sein lassen sollen. Die letzte Episode des Dramas ist etwas vom Schlechtesten, das ich bezüglich chinesischem Kostümdrama je gesehen habe.

Die drei Hauptdarsteller – Song Wei Long als Zhang Ping, Jing Bo Ran als Lan Xue und Wang Duo als Gu Qing Zhang sind ein Trio zum Vergessen. Wer um Himmels willen kommt auf die Idee, als Hauptdarsteller drei Männer zu casten, die von der physischen Erscheinung her eineiige Drillinge sein könnten? Ich konnte die drei jeweils nur anhand ihrer Kleidung unterscheiden. Song Wei Long ist wahrscheinlich die krasseste Fehlbesetzung für eine männliche Hauptrolle in einem chinesischen Kostümdrama. Es kann sein, dass er in modernen Dramen um einiges natürlicher wirkt. In seinem seltsamen Kostüm, das wahrscheinlich die Tracht eines normalen Bürgers darstellen sollte, wirkte er vor allem wie bestellt und nicht abgeholt. Jing Bo Ran bemühte sich sehr, den respektablen Vize-Minister zu geben, was ihm nicht wirklich gelang, von Wang Duo will ich gar nicht anfangen. Das war von Anfang bis zum Schluss eine Nicht-Performance, das Beste, was man über ihn sagen kann: Er war anwesend.

Shi Yue Ling war das Bilderbuchklischee einer Empress Dowager.

Erfrischend hingegen agierten die sogenannten Nebendarsteller. Sie stellten mit ihrer Performance die Hauptdarsteller locker in den Schatten. Speziell hervorheben möchte ich hier Guo Chen als Chen Chou, dem Mitstudenten von Zhang Ping, Hou Tong Jian als Master sowie Jampa Tseten als Xu Dong, dem Assistenten von Lan Yue und und und. Eigentlich waren alle Darsteller überzeugender, als die drei Hauptdarsteller.

Aesthetisch ist das Drama recht gelungen, die Traumszenen sind sehr schön anzusehen, die CGI ist insgesamt recht ordentlich.

Alles in allem kann ich den Hype um „A League of Nobleman“ nicht nachvollziehen. Es ist ein typisches, am Reissbrett entworfenes Drama, das voller geheimnisvoller Plots ist, die aber schlussendlich nur eines sind: völlig banal. Zudem habe ich noch selten ein Drama gesehen, das sehr schnell sehr vorhersehbar war. Das einzig Positive an diesem Drama ist, dass es nur 29 Episoden hat. Wenn man sich wie bei „Ripe Town“ auf das Wesentliche beschränkt hätte, wäre das Drama besser herausgekommen, denn es hat einige gute Ansätze, die aber im allgemeinen Gemengelage völlig untergehen

Trailer:

Copyright Corinne Mathieu 2024