Padmavat (2018)

padmavati

Alternativer Titel: Padmavat

Regie: Sanjay Leela Bhansali

Produzent: Sanjay Leela Bhansali

Sudhanshu Vats

Ajit Andhare

Dauer: 163 Minuten

Musik: Sanjay Leela Bhansali

Sanchit Bahara

Cast:

Deepika Padukone (Padmavati)

Shahid Kapoor (Ratan Singh)

Ranveer Singh (Alauddin Khalji)

Aditi Rao Hydari (Mehrunissa, erste Frau von Alauddin)

Anupriya Goenka (Nagmati)

Jim Sarbh (Malik Kafur)

Raza Murad (Jalal-ud-din Khalji)

Quelle: Wikipedia

Handlung:

Die Geschichte des Films basiert lose auf einem Gedicht von Malik Muhammad Jayasi.

Der Rajput-Herrscher Maharawal Ratan Singh (Shahid Kapoor) reist nach Sinhala, um seltene Perlen für seine Frau zu erwerben. Dort trifft er auf der Jagd die singhalesische Prinzessin Padmaavati (Deepika Padukone), die ihn unwissentlich verletzt, während er ein Reh jagt. Die beiden verlieben sich und heiraten. Ratan Singh nimmt sie an seinen Hof mit.

Jalaluddin Khilji (Raza Murad) plant, den Thron von Delhi zu erobern. Er erlaubt seinem Neffen Alauddin (Ranveer Singh), eine mongolische Invasion auf Delhi abzuwehren. Dieser unternimmt einen nicht genehmigten Ueberfall auf Devagiri. Jalaludin reist zu seinem Neffen, um ihn zur Rede zu stellen. Alauddin nutzt diese Gelegenheit, um seinen Onkel zu ermorden und sich selbst zum Sultan von Delhi zu erklären.

Padmavati reist mit Ratan Singh nach Mewar, wo sie vom Priester Chewar gesegnet werden. Chetar wird erwischt, als er das Königspaar im Schlafzimmer beobachtet. Er wird aus dem Königreich verbannt, da Padmaavati sich für ihn einsetzt.

Chetar flüchtet an den Hof des Sultans von Delhi und schwärmt ihm von der Schönheit Padmaavatis. Alauddin, der jede Kostbarkeit besitzen will, befiehlt einen Angriff auf den Hof von Ratan Singh, um Padmavat zu entführen.

Nach einigen erfolglosen Angriffen fällt Ratan Singh durch eine List in die Hände von Alauddin. Dieser entführt Ratan Singh nach Delhi. Als Bedingung für dessen Freilassung verlangt er, dass Padmaavati selber nach Delhi kommen muss. Dieser gelingt die Befreiung ihres Ehemannes und flieht mit ihm nach Hause.

Alauddin akzeptiert diese Niederlage nicht und startet einen erneuten Angrif auf den Hof von Ratan Singh. Es kommt zum Duell zwischen ihm und Ratan Singh, den er durch eine List gewinnt.

Um der Sklaverei zu entgehen, begehen die Rajput-Frauen, angeführt von Padmaavati, den Jauhar (Tod durch Selbstverbrennung).

Kritik:

Der Film basiert auf einer Legende aus dem 13. Jahrhundert über die sagenhafte Königin Padmaavati sowie einem Gedicht.

Sanjay Leela Bhansali enttäuscht auch dieses Mal nicht – opulente Bilder, dramatische Szenen, wunderschöne Kostüme und natürlich schöne Menschen – und trotzdem bleibt der Film merkwürdig blutleer. Die Emotionen kommen nicht herüber, das Geschehen lässt mich kalt. Denn der Ausgang der Geschichte ist von der ersten Minute an klar, die Rollen zwischen gut und böse etwas zu eindeutig verteilt. Hier der stolze, aufrichtige, ehrliche Rajput (Ratan Singh/Shahid Kapoor), auf der anderen Seite der listige, verschlagene, intrigante Muslim (Alaudin Khalji/Ranveer Singh). Allerdings ist Alaudin die um einiges interessante Figur, Ranveer Singh verkörpert den von Ehrgeiz zerfressenen Alaudin sehr überzeugend. Shaid Kapoor als Ratan Singh ist ein stolzer, aufrechter, ehrlicher Rajput aber als Figur schlicht todlangweilig, aber da hätte er definitiv mehr daraus machen können. Sowohl Ranveer Singh wie auch Shahod Kapoor gehören zur neuen Generation der Superstars in Bollywood – allerdings können sie meiner Meinung nach den „alten“ Herren wie Sha Rukh Khan, Aamir Khan, Ajav Devgan, Saif Ali Khan und wie sie alle heissen, (noch) nicht das Wasser reichen.

Deepika Padukone ist die stolze Padmavaati – die wunderschöne Frau, um die sich der finale Zwist entbrennt. In welchem Universum Deepika Padukone als gute Schauspielerin gilt, ist mir mehr als schleierhaft. Sie sieht umwerfend aus und kann sehr gut tanzen – was für eine Frau meistens schon ausreichend ist, um in Bollywood Karriere zu machen. Ihre Rolle in Padmavaat ist es denn auch, vor allem gut auszusehen, eine Vorgabe, die sie blendend erfüllt. Der einzige Auftritt, der mich ansatzweise überzeugt ist ihre Ansprache an die Frauen in der Festung, bevor sie gemeinsam Selbstmord verüben. Sonst wirken ihre Auftritte vor allem hölzern…..

Der Film dauert fast drei Stunden und trotz opulenten Bildern fand ich ihn sterbenslangweilig. Die Geschichte ist einfach gestrickt, zu stereotyp – Gut gegen Böse, der Ausgang ist relativ schnell klar und die Schauspieler sind wenig überzeugend

Zudem finde ich die Glorifizierung des Massenselbtsmords der in der Festung zurückgebliebenen Frauen unter der Anführung von Padmavati durch das Feuer, den sogenannten Jauhar, mehr als deplatziert. Bei den Rajputen galt es als ehrenvoller zu sterben, als sich selbst, die Frauen und die Kinder dem Feind und damit letztlich der Schande einer drohenden Versklavung auszuliefern. Diese Bilder sind eindrücklich und verstörend zugleich. Die ausführliche Darstellung dieses Jauhar führte denn auch zu massiver Kritik, so dass sich der Regisseur genötigt fühlte, in den Credits darauf hinzuweisen, dass man die Praktiken des Jauhar in keinster Art und Weise unterstütze oder gut heisse. Warum er aber diese Szene bis aufs letzte ausreizt und opulent darstellt, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Ich denke, man nennt es schlicht Heuchelei. Es sind denn auch ausgerechnet diese Bilder, die mir vom Film am besten in Erinnerung geblieben sind.

A propos Kritik: Der Film hat in Indien massive Proteste ausgelöst, die teilweise sogar gewalttätig wurden. Kritisiert wurde vor allem die klischierte Darstellung von „gutem Rajput – bösem Muslim“. Die drei Hauptdarsteller erhielten sogar Todesdrohungen. Auch die Glorifizierung des „Jauhar“ stiess auf massive Kritik. Des Weiteren wurde den Autoren Geschlichtsklitterung vorgeworfen……ein etwas sehr konstruierter Vorwurf, denn einerseits basiert die Geschichte auf einer Sage und andererseits auf einem Gedicht……da ist der Vorwurf der Geschichtsklitterung doch etwas sehr weit hergeholt.

Trotz allem war „Padmavat“ ein kommerzieller Erfolg, was angesichts der verschiedenen Kritikpunkte doch sehr erstaunlich ist.

Gesehen auf DVD, bestellt bei www.induna.com

Trailer:

Songs: