Schwein gehabt……

Nachdem ich am Donnerstag mein Handy und Portemonnaie im Meer versenkt hatte, ging fast der ganze Freitag auf der Suche nach einem Handydoktor drauf. Eigentlich hat es im Quartier, in dem ich untergebracht war, Dutzende dieser kleinen Handyshops, aber es waren alle geschlossen, was ich etwas merkwürdig fand, bis mir einfiel, dass eben Freitag ist……….Spoiler: Mein Handy hat das Bad im Mittelmeer nicht überlebt.

Ich bin wohl noch rechtzeitig aus den Ferien zurückgekehrt…..Frankreich ist anscheinend auf der Kippe zu einer zweiten Welle. Paris und Marseille haben vor einigen Tagen die Maskentragepflicht auf öffentliche Plätze ausgedehnt.

Am Sonntag schaltete ich einen Kulturtag ein – einerseits, weil ich neben Shopping und Bädele doch noch etwas anderes machen wollte, andererseits, weil die Strände sonntags wohl überfüllt waren und zudem war es in den Museen schön kühl. Begonnen habe ich meine Museumstour mit der „Vieille Charité“, einem ehemaligen Armenhaus im Panier, das nun ein Museum beherbergt. Die Vieille Charité hat eine sehr bewegte Geschichte. Für mich war es die Gelegenheit, im Panier rumzulaufen und – wie alle Touristen – Dinge zu kaufen, die vor allem für Touristen bestimmt sind.

Der zweite Stopp war das MuCEM in der Nähe des Fort St. Jean. Dieses MuCEM ist für mich einer der gelungensten Museumsneubauten der letzten Jahre. Eröffnet wurde es 2013, aus Anlass von Marseille als europäische Kulturhauptstadt Europas.

Die Ausstellung nennt sich „L‘Orient sonore“ und ist etwas vom Besten, das ich als Ausstellung bis jetzt gesehen habe. Thema ist die Musik des Orients mit kurzen Musikfilmen als Dokumentation. Und das Beste von allem: Der Eintritt war in allen Museen gratis.

Am Montag ging’s zum letzten Mal an den Strand. Eigentlich wollte ich an den Plage la prophete, aber die Wellen waren so hoch, dass an Schwimmen nicht zu denken war. Deshalb ging ich an den plage de l Pointe Rouge. Zwei Tage später habe ich erfahren, dass am Montag drei Schwimmer in Marseille ertrunken sind, was mich nicht wirklich wundert. Ich bin eine sehr gute Schwimmerin, aber wenn die Wellen meterhoch sind, geht man nicht ins Wasser.

Ich habe gelesen, dass ein Stadtabgeordneter vermehrte Polizeipräsenz an den Stränden gefordert hat wegen vermehrten Diebstahls und Schlägereien – ich habe mich immer sicher gefühlt.

Noch einmal: Marseille habe ich als recht sicher empfunden – gut, ich habe den Vorteil, dass ich nach zwei Tagen in der Sonne glatt als Nordafrikanerin durchgehen kann…..aber es kommt auch darauf an, wie man rumläuft. Man muss halt nicht unbedingt seinen ganzen Reichtum zeigen, aber auch nicht allzu offensichtlich in der internationalen Touristenuniform rumlaufen.

Gewundert hat mich die Tatsache, dass ich nach abends um halb elf beim Cours Julien nichts mehr zu essen bekommen habe, ich fühlte mich grad wieder wie in Bern.

Ich komme wieder und freue mich jetzt schon darauf!