Keine Gassenküche mehr am Bahnhof

Die SchülerInnenkoordination hat an ihrer PK vom Juni 2007 argumentiert, dass die Drogenabhängigen nicht an die Hodlerstrasse gehen wollen oder können – in der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass dies sehr wohl möglich ist. Seit die Stadt die sonntägliche Essensausgabe organisiert, bekocht die Gassenküche praktisch nur noch sich selber.

Nachdem es am Pfingstsonntag 2007 zu einem Tränengaseinsatz der Polizei gegen die Gassenküche kam, das war übrigens das erste und einzige Mal, das die Polizei interveniert hat, wird die Gassenküche mehr oder weniger toleriert, aber eben, nicht am Bahnhof und dies soll auch nach der Wiedereröffnung des Bahnhofplatzes so sein. Es ist durchaus vorstellbar, dass die Gassenküche an einem zentralen Ort in der Stadt ihre Tätigkeit weiterführen kann, so sie das denn will, und das betrifft vor allem die Essensabgabe, aber die Frage der weiteren Toleranz von öffentlichem Fixen und Dealen stellt sich. Der GR will diese nicht mehr weiter tolerieren, was auch richtig ist, denn von menschenwürdigen Zuständen kann man nun wirklich nicht sprechen. Der Einsatz der Leute der Gassenküche in der Vergangenheit war sicher sehr wertvoll und eine Zeitlang auch sinnvoll und nützlich gewesen. Diese Verdienste werden von keiner Seite negiert. In meinen Augen ist die Gassenküche allerdings ein drogenpolitisches Auslaufmodell, denn die öffentliche Hand hat in den letzten 17 Jahren massive Anstrengungen unternommen, um die Situation für die Drogenkranken zu entschärfen: Schaffung von Anlaufstellen, Verlängerung der Oeffnungszeiten, städtische Essensabgabe, Verstärkung der Sicherheitsmassnahmen etc. pp. Die Situation kann man sicher nicht mehr mit derjenigen vor 17 Jahren vergleichen. Es ist nun wichtig, dass der Dialog zwischen SchülerInnenkoordination und dem Gemeinderat wieder aufgenommen wird und zwar ohne Bedingungen und eine Lösung noch vor der Wiederöffnung des Bahnhofplatzes gefunden wird. Es kann und darf nicht Aufgabe der Polizei sein, diejenigen Probleme zu lösen, die eigentlich von der Politik zu lösen sind.