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Arkaden – ist nicht nur in Bern möglich, sondern auch in Bologna, dem zweiten Teil meiner kleinen Italienreise.

Am späten Donnerstagnachmittag fuhr ich von Ravenna nach Bologna und blieb dort für zwei Tage. Die Innenstadt ist nicht sehr weitläufig, die meisten Sehenswürdikeiten sind bequem zu Fuss zu erreichen. Mein Hotel war am Rande der Innenstadt, die ich zu Fuss in rund 10 Minuten erreichte. Es fahren sehr viele öffentliche Busse, aber diese benutzte ich nie.

Am ersten Abend wollte ich mir die Piazza Maggiore anschauen und fand auch eine sehr ansprechende Osteria fürs Nachtessen. Die Speisekarte war ganz modern und covid-gerecht via QR-Code abrufbar. Da ich draussen sass, war das Vorzeigen des Covid-Zertifikates nicht notwendig.

Am Freitag wollte ich als erstes hoch hinaus – es ging zum Santuario di Madonna di Santa Lucia. Dieses Sanktuarium thront auf einem Hügel oberhalb von Bologna. Leider gibt es keinen OeV auf den Hügel und einen Aufstieg von vier Kilometern bei ca 30 Grad wollte ich mir nicht antun. Also machte ich auf wohlstandsverwahrlost und liess mich mit dem Taxi auf den Hügel chauffieren. Der Ausblick auf Bologna ist grandios und der Abstieg durch die vier Kilomenter langen Arkaden wunderbar.

Unten angekommen gab ich meiner leicht morbiden Ader nach und besuchte den Zentralfriedhof. Ich lief etwa zwei Stunden auf diesem Friedhof umher und war mutterseelenallein. Der Friedhof ist recht alt und sehr gross. Es ist eine wunderschöne Oase der Stille und fast wie ein Park. Ich hätte ohne weiteres nochmals zwei Stunden lang rumlaufen können.

Zurück gings dann mit dem Bus, leider musste ich wieder einmal schwarz fahren, da im Bus keine Billette verkauft werden und es weit und breit kein Tabacchi gab, zudem hatte ich wieder mal keine Euros dabei. In der Innenstadt angekommen, musste ich mich erstmal etwas stärken und meine erste Frage war: Kann ich mit der Karte bezahlen (von wegen keine Euros mehr und so). Gottseidank ist man in italien betreffend Kartenzahlung sehr viel moderner als in der Schweiz.

Ich lief dann noch etwas in der Innenstadt herum, schaute mir den Dom an der Piazza Maggiore an und begab mich dann für ein Nickerchen zurück ins Hotel. Für den Abend hatte ich nämlich ein Gratisbillett für das Open-Air-Kino auf der Piazza Maggiore ergattert. Für das Abendessen fand ich einen Platz in der sehr coolen Trattoria „Da Me“ in der Via San Felice. Und hier musste mein Covid-Zertifikat die Feuertaufe bestehen – es klappte!!! Am Eingang des Open-Air-Kinos gabs hingegen Probleme, schlussendlich klappte es aber doch.

Am Samstag gings als erstes in den Mercato delle Erbe, der Markthalle in der Innenstadt, um sich mit italienischen Spezialitäten einzudecken. Dieser Markt war eine kleine Enttäuschung – ferragosto-bedingt war etwa die Hälfte der Stände geschlossen.

Eigentlich hätte ich die zwei Türme besichtigen wollen, aber leider waren die Time-Slots schon ausverkauft. Und auch hier wurde das Covid-Zertifikat penibel geprüft. Man empfahl mir als Alternative den Glockenturm an der Piazza Maggiore und das dazugehörige Museum und das war ein Supertip. Denn ich hätte den Palazzo d’Accursio nicht entdeckt, was wahnsinnig schade gewesen wäre.

Zum Abschluss gabs noch ein bisschen Shopping, obwohl der Koffer schon mehr als voll war – aber die Ankle-Boots, die mir beim Schaufenstergucken aufgefallen waren, mussten eben noch sein. Fürs Shoppen empfehle ich die Strassen rund um den Mercato delle Erbe und die Via San Felice, in der Via Cavour findet man vor allem italienische Luxusmarken und internationale Modeketten.

Mein Fazit nach diesem Italienreisli: Es war einfach mega super toll! Die Italiener:Innen haben mich einmal mehr überrascht: Die Autofahrer, die vor dem Fussgängerstreifen anhalten, die jungen Kellnerinnen und Kellner, die leidlich Englisch sprechen und super aufmerksam und freundlich sind, die Verbreitung des Fahrrads in Ravenna – und überall gibt es gratis Veloabstellplätze. Ravenna und Bologna sind mehr als eine Reise wert und da sie nicht so bekannt sind (zumindest nicht bei den aussereuropäischen Tourist:Innen), so dass man diese Städte fast für sich alleine hat.

Das Essen war einfach nur toll – nach einer Woche war ich total vollgefresssen, aber erstaunlicherweise habe ich nicht zugenommen, obwohl ich sicher nicht am Kalorien zählen war! Meine nächsten Italienferien sind schon geplant: Im Herbst gehts für fast drei Wochen nach Sizilien (Palermo) und auf der Rückreise einen Stopover in Rom – ich freue mich schon mega!