Eine Puppenstube

die sich Hauptstadt nennt. So ungefähr könnte man Ljubljana, die slowenische Hauptstadt bezeichnen. Da ich nur Schwärmereien über die Stadt gehört habe, stand sie auf meiner to-see Bucketlist. Deshalb beschloss ich, auf der Heimreise meiner Ferien auf meiner geliebten kroatischen Insel sozusagen einen Umweg über Ljubljana zu machen. Es gibt eine Busverbindung zwischen Split und Ljubljana, meine Begeisterung für neunstündige Busfahrten hält sich aber in Grenzen. So nahm ich also den Zug von Split nach Zagreb, um dort auf den Bus umzusteigen. Im Nachhinein hätte ich gescheiter den Direktbus von Split genommen.

Ich habe auf einen Reiseführer verzichtet und mich vor allem online über die Sehenswürdigkeiten informiert. Die Liste der Sehenswürdigkeiten war auf den ersten Blick beeindruckend, so dass ich mich für einen viertägigen Aufenthalt entschieden habe. Allerdings auch, weil in der Nacht, in der zurückkehren wollte, der Nachtzug schon ausgebucht war.

Am ersten Tag wollte ich nur unverbindlich durch die Stadt schlendern, um mich dann an den folgenden Tagen den Sehenswürdigkeiten im Detail zu widmen. Der Platz mit den drei Brücken war schnell gefunden – diese führen über den Fluss, welcher der Stadt den Namen gibt. Der Blick auf die Burg war beeindruckend. Rasch befand ich mich auf dem Hauptplatz, der sich ziemlich genau in der Mitte der Stadt befindet. Und dort realisierte ich, wie klein die Altstadt ist. Auf Berner Verhältnisse übertragen erstreckt sie sich vom Bahnhof bis zum Zytglogge. Die Häuser sind wunderschön, in einem sehr guten Zustand. Das (Waren) Angebot ist internationaler Standard/ Durchschnitt: Restaurants, Cafés, Souvenirshops, Bäckereien, Restaurants, Souvenirshops, Restaurants, Cafés, Bäckereien…….. Ich bin immer wieder erstaunt, dass man überall den gleichen Fehler macht. Insgesamt habe ich innerhalb der Altstadt und entlang der Flusspromenade mehr als 100 Restaurants gezählt………

Eine Bemerkung am Rande: Selbstverständlich sind Altstadt und Flusspromenade autofrei – und die Leute kommen trotzdem, welch eine Ueberraschung.

Die Sehenswürdigkeiten – neben der zugegebenermassen wunderschönem Altstadt – können an zwei Händen abgezählt werden: die Drei-Brücken, die Drachenbrücke, zwei Kirchen, die Burg. Das Eindrücklichste ist die kleine Standseilbahn, die vom Rand der Altstadt zur Burg führt. Übrigens: Es reicht, wenn man nur das Billett für die Bahn kauft. Das Innere der Burg kann nicht besichtigt werden, zugänglich sind nur der Kerker und die Kapelle, für die man keinen Eintritt bezahlen muss.

Eigentlich habe ich nach ein paar Stunden alles gesehen, deshalb entschied ich mich für einen Ausflug in die Höhlen von Postojna. Diese Höhlen sind sehr zu empfehlen. Es ist absolut unnötig, eines der vielen Angebote zu buchen. Es gibt eine stündliche Busverbindung von Ljubljana nach Postojna, einige Kurse halten direkt bei den Höhlen.

Fazit meines Umwegs: Ljubljana ist durchaus sehenswert, ich würde aber empfehlen, nicht mehr als 2-3 Tage einzuplanen ( wenn man noch die Höhlen von Postojna sehen möchte). Gottseidank habe ich nicht einen extra Städtetrip geplant. Aber diese Städtetrips finde ich sowieso je länger je unbefriedigender. Ich denke, ich werde in Zukunft genau wie dieses Mal einfach noch einen Stopover einplanen, aber nur für ein verlängertes Wochenende einen Trip zu unternehmen finde ich irgendwie überholt. Dies gilt natürlich nicht für Berlin, aber das ist ein anderes Thema.