Busfahren mit Hindernissen

Die letzten zwei Tage verbrachte ich vor allem im Bus, dh. in den typischen Sleeper-Bussen, die auch tagsüber zum Einsatz kommen.

Am 26. Dezember reiste ich von Hue nach Hoi An weiter, dort war ein Aufenthalt von 2-3 Nächten geplant. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…….Wir erreichten Hoi An mit einer zweieinhalbstündigen Verspätung, da der Bus unterwegs in einen Lastwagen gekracht war. Aber es gab nur Blechschaden, ich merkte eigentlich nicht viel mehr als eine etwas brüskere Vollbremsung. Zunächst geschah mal gar nichts und wir machten uns auf einen längeren Aufenthalt gefasst. Für mich war es ein déjà-vu-Erlebnis, denn in meinen Griechenland-Ferien im Herbst habe ich etwas Aehnliches erlebt – dort ramnte ein Ausflugsboot die Fähre, die zum Ablegen bereit war und auf der ich nach Kos übersetzen wollte. Die Verspätung damals betrug drei Stunden.
Als wir endlich in Hoi An ankamen, war es finster, es regnete (immer noch) und es war recht kühl (in der Zwischenzeit musste ich den Rollkragenpullover wieder hervornehmen). Ich hatte kein Hotelzimmer reserviert, was sich als Fehler erweisen sollte. Meistens warten schon einige „Vermittler“ auf die ankommenden Gäste, aber denen war es wohl zu nass und zu kühl geworden. So machte ich mit Hilfe eines Taxifahrers auf die Suche nach einem Hotelzimmer, die sich ziemlich mühsam gestaltete. Ich schraubte meine Ansprüche aufs Minimum hinunter, denn ich wollte nur noch schlafen. Zuguterletzt fand sich ein Zimmer….und ich freue mich schon jetzt auf das Swissotel Lai Nert Park in Bangkok 🙂

Am Morgen machte ich mich auf Entdeckungstour durch Hoi An…..so eine Art vietnamesisches Ballenberg. Ein Shop reiht sich an den andern, angeboten werden – Kleider, Krawatten, Schals, Kunsthandwerk…..Kunsthandwerk, Kleider, Schals, Krawatten….unterbrochen von Restaurants und Cafés. Die Auswahl der Läden ist ungefähr so spannend wie an der Zürcher Bahnhofstrasse…..Da ich nicht nach Vietnam gereist bin, um mir Kleiderläden anzuschauen, beschloss ich kurzerhand, am selben Abend nach Nha Trang weiterzureisen. Dies bedeutete eine weitere Nacht im Sleeper-Bus.

Eigentlich ist die Infrastruktur in Vietnam überraschend gut, aber die Strasse von Hoi An nach Nha Trang gleicht eher einer Mondlandschaft, die Schlaglöcher und Verwerfungen ziehen sich über Kilometer hinweg, was zu einer Art Stop-and-go-Fahrt ausartete. Ich weiss nicht, ob ich überhaupt geschlafen habe……Um sechs Uhr morgens kamen wir in Nha Trang an und da ging das gleiche Spiel von vorne los. Ich liess mich von einem Mofafahrer von Hotel zu Hotel fahren und die Zimmer zeigen; dieses Mal nahm der Fahrer meinen Trolley zu sich, ich schnallte mir den Rucksack um und schwang mich auf den Beifahrersitz. Da meine Ansprüche bezüglich Hotelzimmer wieder gestiegen waren, dauerte die Suche dieses Mal länger. Ich hatte unheimlich Glück, dass ich in einem recht guten Hotel fündig wurde. Die Leute an der Rezeption unternahmen alles, um mir ein Zimmer zu organisieren, schliesslich war ich früher im Zimmer als diejenigen, die im gleichen Hotel reserviert hatten……Schwein muss der Mensch haben 🙂