Shopping und Sightseeing

Dies ist die Devise meiner letzten Ferienwoche in Asien.

Seit zwei Tagen bin ich nun in Phnom Penh, der letzten Station in Kambodscha. Uebermorgen gehts weiter nach Singapur, wo ich vier Tage bleibe, bis ich am Sonntag die Rueckreise in die Schweiz antreten werde.

Am Morgen heuere ich jeweils einen Motorbike-Fahrer an und als dessen Sozius lasse ich mich von einer Sehenswuerdigkeit zur anderen chauffieren. Das Verkehrsaufkommen ist gewaltig und mein Mobilitaetsverhalten traegt nicht unbedingt dazu bei, dieses zu mindern. Aber in Ermangelung eines oeffentlichen Verkehrssystems bleibt mir nicht anders uebrig, die Alternative waere Laufen, was bei dieser Temperatur unweigerlich zu einem Hitzeschlag fuehren wuerde.

Gesehen habe ich bis jetzt den Koenigspalast und die Silberpagode, den Russischen Markt, den Zentralmarkt, der vor allem architektonisch interessant ist, die Wat Phnom Pagode, die Nationalbibliothek und das Nationale Museum.

Auch das Shopping kommt nicht zu kurz, ich befuerchte, dass dies zu einem logistischen Problem fuehren wird, denn mein Rucksack ist eigentlich schon lange voll, obwohl Seidenschals eigentlich nicht viel Platz benoetigen.

Heute war ich auch im Tuon Le Sap Museum, dem ehemaligen Gefaengnis und Folterzentrum der Khmer Rouge. Wenn man zynisch sein will, kann man sagen, dass es eigentlich nicht viel zu sehen gibt, ausser ein paar rostigen Eisenbetten und die Graeber der letzten 14 Opfer der Khmer Rouge.
Aber die Art der Praesentation laesst einen verstummen: Man sieht die Portraets der Inhaftierten und weiss, dass alle von ihnen gefoltert und ermordet wurden. In einem anderen Gebaeude wird auf Schrifttafeln die Geschehnisse zwischen 1975 und 1979 erzaehlt, ebenso ausgestellt sind Fotos von verschiedenen Massengraebern. Des weiteren werden die Fuehrer der Khmer Rouge portraetiert.

Zufaelligerweise habe ich in Sihanoukville das Buch „Le Portail“ von Francois Bizot gelesen, einem franzoesischen Forscher, der 1970 in die Gefangenschaft der Khmer Rouge geriet und mit viel Glueck nach drei Monaten frei kam. Nach dem Einmarsch der Khmer Rouge in Phnom Penh 1975 diente er dem franzoesischen Botschafter als Uebersetzer. Und die meisten der Herren seitens der Khmer Rouge, die in seine Gefangennahme und Freilassung involviert waren, waren oder wurden Spitzenkader der Khmer Rouge.

Ein kleines Detail am Rande: Eine der Foltermethoden unter den Khmer Rouge war das sog. „Waterboarding“ also das Eintauchen der Gefangenen unter Wasser bis sie fast erstickten. Und diese Methode wird auch von den Amerikanern praktiziert; was aber von ihnen durchaus nicht als Folter bezeichnet wird. Whs. ist dies die amerikanische Art, sich unter Freunden zu unterhalten.