Progr oder nicht Progr – das ist hier die Frage

Der Stadtrat hat entschieden – es wird das Volk sein, das entscheiden wird, ob der Progr der KünstlerInnenvereinigung oder Allreal verkauft wird.

Doch dieser Entscheid ist eigentlich völlig irrelevant – denn wir stehen schon jetzt vor einem Scherbenhaufen. Die SVP droht mit einer Verwaltungsbeschwerde, die evtl. eine aufschiebende Wirkung betreffend Volksabstimmung zur Folge haben wird – was den Verkauf des Progrs auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben könnte. Derweil stehen Sanierungskosten in der Höhe zwischen 10 und 20 Millionen an, welche sich die Stadt schlicht nicht leisten kann. Auf der anderen Seite überlegt sich Allreal den Rückzug aus dem Verfahren.
Das Projekt der KünstlerInnen überzeugt vom Inhalt her, aber, die Finanzierung ist mittel- und langfristig nicht gesichert. Auch ist es äusserst stossend, dass sich die massgeblichen GeldgeberInnen immer noch nicht geoutet haben. Zudem würde es mich brennend interessieren, aus welchen Motiven die CS einen Kredit von 5.5 Mio Franken zusichert, sicher nicht aus reiner Barmherzigkeit. Aber dies scheint die KünstlerInnen nicht zu interessieren.
Das Projekt „Doppelpunkt“ ist an Bünzligkeit nicht zu überbieten, schade, dass man nicht genau weiss, was sonst für Projekte im Wettbewerb waren.

Wettbewerbsausschreibungen, in denen schon zum vorneherein die Nutzung bestimmt ist, was von verschiedenen Seiten gefordert wird, sind unsinnig. Dies wird die Reihe allfälliger InteressentInnen noch mehr einschränken, etwas, das sich die Stadt schlicht nicht leisten kann.

Die Stadt hat schon jetzt in Investorenkreisen nicht den besten Ruf, vor allem deswegen, weil sich der Stadtrat eher aus VertreterInnen von Partikalurinteressen zusammenzusetzen scheint und sich offenbar nicht gross Gedanken darüber macht, was denn eigentlich für die Stadt die beste Lösung ist. Aber vielleicht bin ich auch einfach naiv.
Aber auch der Gemeinderat ist an diesem Scherbenhaufen nicht unschuldig: Das Geschäft ist ein völliges Gemurkse und eigentlich total ungeniessbar.

Aus meiner Sicht gibt es hier nur eins: Zurück auf Feld eins! Dies bedeutet ganz einfach Neuausschreibung des Wettbewerbs. Aber diesen Mut hatte der Stadtrat nicht, obwohl: schlimmer kanns nicht werden!