In der trockenen Halong-Bucht

Zum ersten Mal ganz alleine auf auf mich gestellt in Vietnam unterwegs – mit dem Bus von Hanoi nach Ninh Binh. Die Rezeptionistin im Hotel in Hanoi hat mir freundlicherweise einen Satz auf vietnamesisch aufgeschrieben, mit dessen Hilfe ich am Busbahnhof ein Billett für die Fahrt von Hanoi nach Ninh Binh lösen kann. Am Busbahnhof angekommen, stehe ich ein bisschen verloren herum, bis sich eine Frau meiner annimmt. Ich strecke ihr den Zettel entgegen und sie bedeutet mir, mit ihr zu kommen. In ihrem Schlepptau bahne ich mir einen Weg durch das Menschengewimmel. Sie „übergibt“ mich dem Ticketverkäufer, der mich in den richtigen Bus lotst. Jetzt weiss ich, was es bedeutet, in einem fremden Land auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, und ich habe mich in der komfortablen Lage befunden, dass mein Portemonnaie gut gefüllt ist. Vielleicht sollte man mal Erich J. und Tommy F. in Hanoi aussetzen, aber ohne gut gefülltes Portemonnaie und Kreditkarte………

In Ninh Binh angekommen, heisst es, ein Hotel suchen. Glücklicherweise sind immer sogenannte „Vermittler“ anwesend, so dass ich bald ein Zimmer gefunden habe. Nun gilt es, mein Gepäck auf ein Motorrad zu verladen, was nicht ganz einfach ist, da ich auch noch mitmuss. Aber die Vietnamesen sind nie verlegen, wenn es darum geht, ein Motorrad zu bepacken. Den Vogel abgeschossen hat derjenige Motorradfahrer in Hanoi, der drei grosse Kartonschachteln auf denm Sozius gepackt hatte. Diese waren aber nirgends befestigt, sondern nur übereinandergestapelt. So hielt der Fahrer mit der einen Hand den Lenker fest und mit der anderen Hand balancierte er die Kartonschachteln…..und so gings durch den chaotischen Verkehr von Hanoi, ein Wunder, dass er nicht auch noch telefoniert hat!

Die Mofalenkerin stellt meinen Rucksack vor sich auf, ich schwinge mich auf den Soziussitz und jemand legt mir meinen Trolley auf die Knie. Mit der einen Hand halte ich den Trolley fest, mit der anderen Hand klammere ich mich an die Mofafahrerin und los gehts. Glücklicherweise ist der Verkehr in Ninh Binh nur halbwegs so chaotisch wie in Hanoi.

Heute machte ich eine Motorbike-Tour (allerdings nur als Beifahrerin) in die Landschaft der trockenen Halong-Bay; kletterte auf einen Berg, von dem ich die Aussicht über die Reisfelder geniessen konnte, liess mich durch die Grotten von Tam Coc rudern.

Die Sonne hat sich heute zum ersten Mal gezeigt, aber die Herrlichkeit war nur von kurzer Dauer. Somit laufe ich immer noch im Rollkragenpullover herum. Aber bald kann ich auf T-Shirts und Flip Flops umsteigen 🙂