Eine Schifffahrt die ist lustig………..

……auch wenn sie manchmal acht Stunden dauert. Aber der Reihe nach:

Da ich mich auf meiner Reise durch Kambodscha auf die Touristentrampelpfade beschraenke, waehlte ich als Transportmittel zu meiner zweiten Station das Boot. Die Bootsfahrt von Siem Reap nach Battambang wird denn auch von jedem Reisefuehrer empfohlen.

Los gings morgens um sechs als ich von einem Minibus abgeholt wurde. Ich war die erste im Bus, was sich im Nachhinein als Vorteil erweisen sollte. Das Boot sollte um sieben Uhr von Siem Reap abfhren. Nach meinem Hotel gings quer durch Siem Reap, von einem Hotel zum anderen, um noch mehrere Touristen aufzuladen, ich war ja nicht die einzige, die mit dem Lonely Planet unterwegs war. Schlussendlich draengten sich 20 Leute in einem Bus, ohne Fahrer, der eigentlich fuer 10 Personen vorgesehen war. Einige verloren schon da die Nerven und wollten ihr Geld zurueck, da sie ja fuer einen ganzen Sitzplatz bezahlt hatten und nicht fuer einen Drittel des Sitzplatzes. Meine Sitznachbarin wurde immer nervoeser, da es langsam gegen 7 Uhr zuging und wir immer noch nicht beim Boot waren. Sie hatte tatsaechlich Bedenken, wir wuerden das Boot verpassen, anscheinend ist sie das erste Mal in Asien unterwegs. Und ueberhaupt, nicht mal die Deutsche Bahn ist so puenktlich……Schliesslich erreichten wir doch noch den Fluss, 7 Uhr war schon laengst vorbei, aber oh Wunder, das Boot war noch da. Da die Boote fuer Phnom Penh und Battambang nebeneinander lagen, musste man aufpassen, dass man in richtigen Boot landet. Um halb acht gings dann schliesslich los. Niemand wusste genau, wie lange die Fahrt wirklich dauern wuerde, irgendetwas zwischen 5 (im besten Falle) und acht Stunden(im schlechtesten Falle).

Das Boot fuhr mehr oder weniger die meiste Zeit am Ufer des Tonle Sap entlang. Wir passierten die bekannten schwimmenden Doerfer, wo die Haeuser nicht auf Stelzen, sondern auf Flosse erbaut sind, so dss sie wirklich im Wasser schwimmen. Wie die Flosse befestigt sind konnte ich nicht sehen. Die Haeuser sind in Gruppen gebaut, so dass sie richtige Doerfer bilden. Unterwegs stiegen immer wieder Leute zu oder verliessen das Boot. Meistens wurden sie von einem Kahn ans Boot heran gebracht. Weiter see- bzw. flussabwaerts hielt das Boot auch am Ufer, aber da befanden wir uns schon in einem Seitenarm des Tonle Sap. Der Seitenarm war teilweise so schmal, dass wir an den Seiten des Bootes die Vorhaenge herunterlassen mussten, da uns sonst die Aeste ins Gesicht geschlagen waeren.

Mit der Zeit aenderte sich die Szenerie am Ufer: Die schwimmenden Doerfer verschwanden und an ihre Stelle traten Haeuser auf Pfaehlen. Je naeher wir Battambang kamen, umso aermlicher wurden dies Haeuser, teilweise waren es nur noch Bretterverschlaege. Das Wasser dient den Menschen als Toilette, Badezimmer, zum Waeschewaschen und Wasser schoepfen. Die hygienischen Bedingungen sind miserabel, wenn die Menschen das Wasser nicht abkochen koennen, werden sie krank. Und da gibt es NGOs, die sich um den Erhalt der Vogelreservate kuemmern……..

Nach acht Stunden dann endlich Battambang, als ich wieder festen Boden unter den Fuessen hatte, schwankte es in mir noch immer. Ich war gespannt, ob das Abholen vom Landesteg klappen wuerde, da ich mich am Vortag nur muehsam mit den Leuten an der Reception verstaendigen konnte. Aber tatsaechlich, es war jemand da, der eine Karte mit meinem Namen in die Luft reckte.

Das kambodschanische Internet ist nicht das schnellste und ich komme manchmal nicht in mein Blogsystem hinein, aber ich kann SMS empfangen……..

Heute und morgen bin ich in Battambang, uebermorgen werde ich nach Sihaounkville weiterreisen.