Die wohl verschlafenste Hauptstadt Asiens

Vientiane ist die Hauptstadt Laos oder man müsste wohl eher sagen, das größte Dorf. Die Geschäfte, Restaurants, Hotels und Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich auf die zwei Parallelstrassen zum Mekong sowie den Querstrassen. Zu sehen gibt es neben den üblichen Vats, also buddhistischen Tempeln, nicht mehr viel ausser dem Nationalmuseum und der Kulturhalle des sozialistischen Volkes. Da alles so nah beieinander liegt, kann man die Sehenswürdigkeiten auch gut zu Fuss abklappern. 

Der Verkehr ist recht überschaubar. Im Gegensatz zu Luang Prabang sind neben Tuktuks und Motorräder auch Autos unterwegs. Es ist aber kein Vergleich zum Verkehrschaos in anderen asiatischen Städten – nirgends gibt es Staus. Es gibt zwar Fussgängerstreifen, aber davon, dass Fussgänger Priorität haben, scheint man in Vientiane noch nichts gehört zu haben. Entweder wartet man auf eine Lücke oder man geht einfach über die Strasse, man muss aber den Verkehr gut im Auge behalten. Nicht, dass die Autofahrer oder Mofalenker anhalten würden, sie “ umfahren“ die Fussgänger einfach. Man muss sich das als eine Art Slalomlauf über die Strasse vorstellen. Glücklicherweise sind die meisten in gemächlichem Tempo unterwegs.

Es existiert sogar so etwas wie ein öffentlicher Verkehr, sichtbar gemacht durch die Bushaltestellen an den Hauptstrassen.

Nach dem Ruhe- und Pooltag am Donnerstag standen gestern die ersten Besichtigungen auf dem Programm. Als erstes ging es in das berühmte Vat Sisaketh, das älteste erhaltene Kloster von Vientiane. Der Haupttempel ist mit Wandmalereien verziert – so schade, dass man nicht fotografieren durfte. Im gesamten Tempel werden mehr alS 10 000 Buddhas aufbewahrt, die meisten davon in Nischen im Wandelgang.

Schräg vis-a-vis steht der Präsidentenpalast – ein Gebäude von eher zweifelhafter architektonischer Schönheit – es ist vor allem gross und protzig. In die gleiche architektonische Kategorie fällt die Kulturhalle des sozialistischen Volkes. Der Einfluss Chinas ist ohne Zweifel sichtbar!

Im Innern der Vats ist es angenehm kühl, aber draussen hält man es vielleicht 10 Minuten aus, dann muss man sich ins nächste – klimatisierte –  Café retten. In einem dieser Cafés werden sogar Macarons angeboten – die alte Kolonialmacht lässt grüssen! Allerdings habe ich eh lieber Champagnerluxemburgerli!

Heute gings ins Nationalmuseum, das sich in einem eher schitteren Zustand befindet. Der Glanz der Kolonialzeit ist schon längst abgeblättert. Die Ausstellung ist sehr lieblos gestaltet – schade um all die kostbaren und seltenen Exponate. Die wertvollsten Stücke – Buddhas aus Silber und Gold – sind in einem Käfig aus Eisentangen eingeschlossen, so dass man sie fast nicht zu sehen bekommt.

Interessant ist die Ausstellung zur Gegenwart. Diese besteht vorwiegend aus Fotografien der kommunistischen Parteikader – und die sehen echt alle gleich aus, sowohl die Fotos wie auch die Parteikader! Beim Betrachten überkommt einen unweigerlich ein 60 er Jahre Gefühl – aber die Fotos stammen teilweise aus den letzen 10 Jahren!

PS: Die langweiligste Hauptstadt Asiens ist Singapur!